Ägypten 2006 – Ein (Kranken)bericht...

Die diesjährige Tauchfahrt hatte das Coral Garden Ressort zum Ziel. Das Hotel ist mit 40 Zimmern vergleichsweise klein und ist kein klassisches Ziel für den Urlauber am Roten Meer. Allerdings ist es für Taucher perfekt geeignet, da es an einer Bucht gelegen ist, die vor der Strömung und vor den Wellen des offenen Meeres Schutz bietet. Darüber hinaus ist das Preis/Leistungsverhältnis eher für die Kasse eines Tauchers geeignet, der evtl. noch einen weiteren Familien-Urlaub im Jahr bestreiten möchte.

7 Tauchern / innen machten sich auf zu diesem Trip, der dank einer Abflugzeit von 3.00 früh mit einer quasi durchwachten Nacht begann. Der Pilot hatte vor der Landung dankenswerterweise eine Extra-Runde über dem Gebiet gedreht und so waren wir einigermaßen orientiert über die Lage. 40min im Bus brachten uns an unser Ziel, das wir gegen 9.00 Uhr erreichten Dank der frühen Ankunft konnte der Tauchbetrieb noch am gleichen Tag aufgenommen werden. Der Eingewöhnungs-Tauchgang zeigte eine spannende Unterwasser-Landschaft: Während an den Flanken der Bucht klassisches Riff-Tauchen angesagt war, bot der Boden der Bucht die Möglichkeit sich über ausgedehnte Sandflächen zu bewegen, sowie eine Seegras-Wiese in Augenschein zu nehmen. Nach dem Tauchen konnte man an einer Bar gemütlich für den Ausgleich des Gas- und Flüssigkeitshaushaltes sorgen, oder sich in der Sonne einfach Wind um die Ohren wehen lassen. Aprospos…

Bereits am zweiten Tag unseres Aufenthalts wurde ein "Barbecue" angeboten. Mit großem Aufwand wurde ein beträchtlicher Teil der Küche zu einer windgeschützten Stelle geschleppt und dort für das abendliche Grillen aufgebaut. Gemeinsam mit einer anderen Tauchgruppe genossen wir ein Abendessen im Freien, bei dem wir zwar nicht die versprochenen Langusten, aber dafür einen bildreichen Eindruck der möglichen Ausfahrten der Tauchbasis erhielten. Gegen einen durchaus nennenswerten Aufpreis konnte man an Bootsfahrten zu vorgelagerten Riffen teilnehmen und hatte die Möglichkeit zu spektakulären Tauchgängen an der Steilwand.

Aber zurück zu unserem Barbecue. Dieses hinterließ nämlich eine nachhaltige Wirkung. Am nachfolgenden Tag waren ca. 30% der Teilnehmer des Abendessens stärker mit sich und ihrer übereifrigen Verdauung beschäftigt, als mit dem Tauchen. Auch uns erwischte es und so hatten wir einige Ausfälle zu beklagen. Nicht alle erholten sich wieder komplett während des Urlaubs! Dank der übergreifenden Auswirkung des Essens begann ein intensiver Austausch unter allen Hotelgästen. Vorhandene Medikamente wurden geteilt, anwesende Fachleute gegenseitig konsultiert und „heiße“ Tipps mit unfehlbarer Wirkung ausgetauscht.

Parallel dazu ging der Tauchbetrieb für die Kollegen weiter, deren Verdauung das Barbecue unbeschadet überstanden hatte. Und es gab offensichtlich einiges zu sehen! Beispielsweise über dem sandigen Grund der Bucht, in dem unzählige Würmer lebten. Durch die eifrige Suche dieser Tiere nach Nahrung im Sand hatte jeder Wurm einen großen, kegelförmigen Haufen Sand geschaffen. Der gesamte Boden sah demnach aus wie eine Miniatur-Vulkanlandschaft!

Darüber hinaus gab es reichhaltige Korallen und entsprechende Fische zu sehen. Auch eher seltene Begegnungen ergaben sich. Einige von uns konnten beispielsweise den „Red Sea Walkman“ sehen, ein Fisch den man leicht mit einem kleinen Korallen-Stück verwechseln kann, und der sich langsam kriechend über den Boden bewegt. Und zwischen den Tauchgängen immer wieder die Bar, die Sonne und der Wind.

Es begann als ein scheinbar harmloses Jucken im Ohr, kaum wahrnehmbar zunächst und eigentlich nicht wirklich störend. Zumindest kein Anlass, sich ein windgeschütztes Plätzchen zu suchen. Dieses Jucken entwickelte sich jedoch innerhalb weniger Stunden zu einer ausgewachsenen Entzündung mit Fieber und allen dazugehörigen Schmerzen. Damit war der nächste Kranke zu beklagen, der sich fortan seiner Gesundung widmete, statt dem Tauchen. Aufgrund der zwischenzeitlich guten Kontakte zu den anderen Tauchgruppen gab es rasch eine große Auswahl an therapeutischen Möglichkeiten, vom reinen Alkohol, über immunsystem-stärkende Tabletten, fieber-senkende Mittel bis hin zu entzündungshemmenden Tropfen - jeder Arzt hätte seine wahre Freude gehabt!! Nicht so jedoch der betroffene Kranke, der bei strahlendem Sommerwetter faul auf der Liege herumlag, den Kopf in ein großes Handtuch gewickelt, und der doch so gerne unter Wasser gewesen wäre.

Aber auch diese unangenehme Situation ging zu Ende, nur leider nicht mehr innerhalb unseres Aufenthaltes in Ägypten.

Die anschließenden, mehrfachen Besuche bei einem ortsansässigen HNO-Arzt hatten allerdings auch eine nützliche Konsequenz: Es stellte sich nämlich heraus, dass der konsultierte Arzt, Hr. Dr. Michael Keller, ein Mitglied des HöSV ist! Und damit war uns eine lehrreiche, außerordentliche Trainings-/ Ausbildungseinheit zum Thema „Schutz und Pflege der Ohren im Tauchurlaub“ gesichert!

Es tauchten:
Peter Zilkowsky, Susanne Hüttmann, Martin Bekk, Harald Lange, Klaus Stadtler, Dr. Stefan Körner

Dr. Stefan Körner

 

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Ägypten 2006 – Ein (Kranken)bericht...

Die diesjährige Tauchfahrt hatte das Coral Garden Ressort zum Ziel. Das Hotel ist mit 40 Zimmern vergleichsweise klein und ist kein klassisches Ziel für den Urlauber am Roten Meer. Allerdings ist es für Taucher perfekt geeignet, da es an einer Bucht gelegen ist, die vor der Strömung und vor den Wellen des offenen Meeres Schutz bietet. Darüber hinaus ist das Preis/Leistungsverhältnis eher für die Kasse eines Tauchers geeignet, der evtl. noch einen weiteren Familien-Urlaub im Jahr bestreiten möchte.

7 Tauchern / innen machten sich auf zu diesem Trip, der dank einer Abflugzeit von 3.00 früh mit einer quasi durchwachten Nacht begann. Der Pilot hatte vor der Landung dankenswerterweise eine Extra-Runde über dem Gebiet gedreht und so waren wir einigermaßen orientiert über die Lage. 40min im Bus brachten uns an unser Ziel, das wir gegen 9.00 Uhr erreichten Dank der frühen Ankunft konnte der Tauchbetrieb noch am gleichen Tag aufgenommen werden. Der Eingewöhnungs-Tauchgang zeigte eine spannende Unterwasser-Landschaft: Während an den Flanken der Bucht klassisches Riff-Tauchen angesagt war, bot der Boden der Bucht die Möglichkeit sich über ausgedehnte Sandflächen zu bewegen, sowie eine Seegras-Wiese in Augenschein zu nehmen. Nach dem Tauchen konnte man an einer Bar gemütlich für den Ausgleich des Gas- und Flüssigkeitshaushaltes sorgen, oder sich in der Sonne einfach Wind um die Ohren wehen lassen. Aprospos…

Bereits am zweiten Tag unseres Aufenthalts wurde ein "Barbecue" angeboten. Mit großem Aufwand wurde ein beträchtlicher Teil der Küche zu einer windgeschützten Stelle geschleppt und dort für das abendliche Grillen aufgebaut. Gemeinsam mit einer anderen Tauchgruppe genossen wir ein Abendessen im Freien, bei dem wir zwar nicht die versprochenen Langusten, aber dafür einen bildreichen Eindruck der möglichen Ausfahrten der Tauchbasis erhielten. Gegen einen durchaus nennenswerten Aufpreis konnte man an Bootsfahrten zu vorgelagerten Riffen teilnehmen und hatte die Möglichkeit zu spektakulären Tauchgängen an der Steilwand.

Aber zurück zu unserem Barbecue. Dieses hinterließ nämlich eine nachhaltige Wirkung. Am nachfolgenden Tag waren ca. 30% der Teilnehmer des Abendessens stärker mit sich und ihrer übereifrigen Verdauung beschäftigt, als mit dem Tauchen. Auch uns erwischte es und so hatten wir einige Ausfälle zu beklagen. Nicht alle erholten sich wieder komplett während des Urlaubs! Dank der übergreifenden Auswirkung des Essens begann ein intensiver Austausch unter allen Hotelgästen. Vorhandene Medikamente wurden geteilt, anwesende Fachleute gegenseitig konsultiert und „heiße“ Tipps mit unfehlbarer Wirkung ausgetauscht.

Parallel dazu ging der Tauchbetrieb für die Kollegen weiter, deren Verdauung das Barbecue unbeschadet überstanden hatte. Und es gab offensichtlich einiges zu sehen! Beispielsweise über dem sandigen Grund der Bucht, in dem unzählige Würmer lebten. Durch die eifrige Suche dieser Tiere nach Nahrung im Sand hatte jeder Wurm einen großen, kegelförmigen Haufen Sand geschaffen. Der gesamte Boden sah demnach aus wie eine Miniatur-Vulkanlandschaft!

Darüber hinaus gab es reichhaltige Korallen und entsprechende Fische zu sehen. Auch eher seltene Begegnungen ergaben sich. Einige von uns konnten beispielsweise den „Red Sea Walkman“ sehen, ein Fisch den man leicht mit einem kleinen Korallen-Stück verwechseln kann, und der sich langsam kriechend über den Boden bewegt. Und zwischen den Tauchgängen immer wieder die Bar, die Sonne und der Wind.

Es begann als ein scheinbar harmloses Jucken im Ohr, kaum wahrnehmbar zunächst und eigentlich nicht wirklich störend. Zumindest kein Anlass, sich ein windgeschütztes Plätzchen zu suchen. Dieses Jucken entwickelte sich jedoch innerhalb weniger Stunden zu einer ausgewachsenen Entzündung mit Fieber und allen dazugehörigen Schmerzen. Damit war der nächste Kranke zu beklagen, der sich fortan seiner Gesundung widmete, statt dem Tauchen. Aufgrund der zwischenzeitlich guten Kontakte zu den anderen Tauchgruppen gab es rasch eine große Auswahl an therapeutischen Möglichkeiten, vom reinen Alkohol, über immunsystem-stärkende Tabletten, fieber-senkende Mittel bis hin zu entzündungshemmenden Tropfen - jeder Arzt hätte seine wahre Freude gehabt!! Nicht so jedoch der betroffene Kranke, der bei strahlendem Sommerwetter faul auf der Liege herumlag, den Kopf in ein großes Handtuch gewickelt, und der doch so gerne unter Wasser gewesen wäre.

Aber auch diese unangenehme Situation ging zu Ende, nur leider nicht mehr innerhalb unseres Aufenthaltes in Ägypten.

Die anschließenden, mehrfachen Besuche bei einem ortsansässigen HNO-Arzt hatten allerdings auch eine nützliche Konsequenz: Es stellte sich nämlich heraus, dass der konsultierte Arzt, Hr. Dr. Michael Keller, ein Mitglied des HöSV ist! Und damit war uns eine lehrreiche, außerordentliche Trainings-/ Ausbildungseinheit zum Thema „Schutz und Pflege der Ohren im Tauchurlaub“ gesichert!

Es tauchten:
Peter Zilkowsky, Susanne Hüttmann, Martin Bekk, Harald Lange, Klaus Stadtler, Dr. Stefan Körner

Dr. Stefan Körner

 

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