Tauchseminar Schweiz 11. - 18. August 2007

DIVE NOW, WORK LATER!!!
Tauchseminar in der Schweiz von außen betrachtet

Vom 11.-18. August dieses Jahres ging es wieder für einige Taucher auf Seminarfahrt in die Schweiz. Larissa Burkhard (15 Jahre) war mit dabei. Selbst nicht tauchend, gibt uns Larissa einen Blick von aussen auf die Taucher und ihr Tun und Handeln.

Mein Name ist Larissa Burkhard und ich war zusammen mit meiner Mutter auf dem mehrtägigen Tauchseminar in der Schweiz. Da meine Mutter verspätet anreiste, konnten wir leider nur 3 Tage mit dabei sein. Bei unserer Ankunft wurden wir sehr herzlich begrüßt. Wir inspizierten zunächst das Haus und bezogen unsere Betten im Matratzenlager. Dann wollte meine Mutter unbedingt schwimmen gehen. Also badete ich ein wenig meine Füße im See direkt neben dem Haus.

Beim späteren Verzehr des Abendessens bekam ich dann auch schon den Auftrag, diesen Bericht zu schreiben, was auch sehr gerne mache. Die Stimmung beim Abendessen war ausgelassen und lustig und obwohl dabei einige Teile der Ansprachen von Harald und Hans bezüglich der Organisation des nächsten Tauchtages untergingen, wusste am Ende trotzdem jeder, was am nächsten Tag zu tun war.„Organisiertes Chaos!“ war mein Gedanke dazu.

Goschka, einer unserer Taucher, hatte an diesem Tag Geburtstag und keiner hatte es gewusst. „Das müssen wir feiern!“, fanden die anderen sofort einstimmig und nur wenige Sekunden später hatte Thomas einen Doppelkeks mit drei sauren Gurken zum Geburtstagskuchen umfunktioniert. (Es ist doch gut, wenn man einen Ingenieur dabei hat!).

Irgendwann wurde ich müde und begab mich in Richtung meiner Matratze ein Stockwerk höher. Dort kam ich in den Genuss lauthals mitgesungener Schlager wie z.B. „Ein Bett im Kornfeld“ und „Er gehört zu mir“, welche aus dem benachbarten Matratzenlager der „Schnarcher“ dröhnten. Doch auch der beste Akku gibt mal auf und so kehrte schließlich Ruhe ein.

Bild: Unsere Unterkunft

Pünktlich um 9.00 Uhr am nächsten Tag rollten die vier voll beladenen PKWs dann vom Parkplatz des Bauernhofes und es ging los zum Clauseneck. „Steilwand“ war angesagt. 20 Minuten später waren wir dann auch schon da und das Material wurde ausgeladen.Ich dachte ja immer Skifahren sei ein Sport mit unglaublicher Materialschlacht. Ich wurde eines Besseren belehrt! Tauchen ist ein Sport mit UNGEHEURER Materialschlacht!

Bild: Beeindruckend, Was eine Menge Equipment

Ich ließ mich nach diesem Schock jedoch gemütlich auf einem der Campingstühle nieder und beobachtete neugierig die Taucher, welche sich in unterschiedliche Taucheranzüge zwängten.

Hans tauchte mit meiner Mutter und war ganz stolz darauf, sie wohlbehalten wieder mitgebracht zu haben. (Ich war jedenfalls froh, dass sie wieder da war!). Inzwischen beschwerte sich Thomas lautstark über das Eindringen von Wasser in seine Lampe und Martin Jung durchwühlte verzweifelt die vielen Kisten nach seiner Taucherbrille, welche scheinbar vom Erdboden verschwunden war. Die Brille tauchte bei unserer Abfahrt wieder auf und Thomas’ Lampe wurde durch Martins Teflonklebeband gerettet.

Haralds Sohn Dennis führte währenddessen fleißig Protokoll und vermerkte die Dauer und Tiefe der Tauchgänge. Dann wurde der mitgebrachte Proviant geplündert.

Nach dem zweiten Tauchgang und dem erneuten „Essenfassen“ (Tauchen macht anscheinend hungrig) hieß es dann aber wirklich „Aufbruch“! Und ich staunte nicht schlecht, als tatsächlich der ganze Kram wieder vollständig in den zwei Vereinsbussen und den zwei Autos verstaut werden konnte. So viel Equipment auf so engem Raum!

Für die Zeit bis zum Abendessen hatte ich mir dann eigentlich noch vorgenommen, das Schnuppertauchen anzuschauen. Aber wie heißt es so schön? „Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach!“ Und genau aus diesem Grund habe ich besagtes Schnuppertauchen auch einwandfrei verschlafen. Aber zum abendlichen Grillen war ich wieder wach.

Bild: Beim Essen

An diesem Abend saßen wir noch bis tief in die Nacht draußen und unterhielten uns. Mangel an Gesprächsstoff gab es keine Minute lang. Irgendjemandem fiel immer noch etwas ein, über das man gemeinsam lachen konnte. Es wurde einfach nicht langweilig und nur unwillig ging ich dann letztendlich doch ins „Bett“.

„Wracktauchen“ war der Programmpunkt des nächsten Tages! Stefan, Hans und Harald als Vorhut, ausgerüstet mit Erfahrung, Kompass und männlichem Instinkt, fochten einen einsamen Kampf gegen die Strömung des Sees. Irgendwann fanden sie auch das Wrack, allerdings waren zu diesem Zeitpunkt die anderen Taucher bereits so weit abgetrieben und entkräftet, dass sie den Tauchgang abbrachen. Passend dazu regnete es durchgehend und mit der Zeit ging mir das ewige Wasser von oben mächtig auf die Nerven (Meine Schuhe weichten durch und meine Füße wurden leicht gefühllos!), aber da ich wissen wollte, wie sich alles weiterentwickeln würde, blieb ich eisern am Seeufer stehen und leistete Dennis und Thomas beim Warten auf die Taucher und dem Führen des Protokolls Gesellschaft.

Bild: Es regnet und regnet

Goschka und Regina erlebten allerdings ein Highlight, sie stolperten sozusagen zufällig über das Wrack! Weibliche Intuition siegt über Strömung und männlichen Instinkt!

Da es danach dannimmer noch regnete fuhren wir in die Therme zum Aufwärmen statt zum Höhlentauchen ans Hundsloch. Ich sah mir dort die Sauna und das Dampfbad etwas genauer von innen an und taute langsam wieder auf, während die Männlichkeit unserer Truppe die vielen Rutschen mit beeindruckend kindlicher Freude unsicher machten.

Der nächste Tag lief in gewisser Weise unter dem Motto „Zurück zu den Anfängen“, denn wir fuhren wieder zum Clauseneck. Vom zweiten Tauchgang hätte ich jetzt zwar auch noch gerne etwas berichtet, aber den habe ich, wie ich beschämt zugeben muss, im Auto verschlafen. Pünktlich zum Einpacken des Materials allerdings wurde ich wieder wach. (Ein Hoch auf die innere Uhr!)

Am Abend wurde wieder gegrillt. Gemeinsam mit Martin Beck wartete ich hungrig auf das Fleisch, doch Arthur ließ sich nicht hetzen. Harald und Hans lobten uns als Gruppe und dass alles unkompliziert uns gut geklappt hat.Wir saßen noch sehr lange unten im Aufenthaltsraum, ließen uns von Regina in die Ohren schauen, diskutierten, unterhielten uns, lachten und ich hatte gar keine Lust mich ins Matratzenlager zu verziehen.

Der Abschied fiel mir überraschenderweise ziemlich schwer, denn es waren tolle und vor allem amüsante Tage gewesen, in denen ich gemerkt habe, dass erwachsene Männer sich schon über die Rutschen im Schwimmbad kindlich freuen können ohne zickig wie Teenager zu sein. Mit Hans, Rainer, den beiden Martins und Susanne, die stets auf der Jagd nach guten Schnappschüssen war, wurde es nie langweilig und Regina hatte wirklich tolle Geschichten zu erzählen. Drei Tage Tauchseminar waren besser als jede Klassenfahrt!

Na dann, in diesem Sinne:
„Dive now, work later!“

Bild: Schön war es

Teilnehmer: Harald Lange mit seinem Sohn Dennis, Hans Müller, Susanne Hüttmann, Martin Bekk, Martin Jung, Stefan Körner, Artur und Goschka Kwak mit ihrer Tochter Julia, Thomas Bender, Hans-Jürgen Carlsen, Regina Niehoff, Jürgen Jäger, Rainer Haupt, Werner Hessemer, Franziska Burkhard mit ihrer Tochter Larissa.

Larissa Burkhard

 

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