Tauchfahrt Kroatien 11.10.2008

Samstag – Anreise sowie erste Krisen
Nach einer langen 18-stündigen, sehr anstrengenden Fahrt mit vielen alternativen Sitzpositionen kamen wir – dass sind Stefan Körner, Martin Jung, Martin Bekk, Ann-Catrin und Moritz Dahlke, Rainer Haupt und Klaus Stadler – in Rab an. Beim Ausladen des Anhängers traf uns ein großer Schock: die Kohlensäure für die Apfelweinzapfanlage war verloren! Dies führte bei Einigen zu leichten Depressionen. Dank des Sonnenscheins waren die Depressionen nicht von langer Dauer. Das Problem mit der Kohlensäure wurde auch schnell behoben, dank unserer netten Gastwirtin von der Tauchbasis.

Eine weitere Krise trat ein: Es stellte sich heraus, dass trotz intensiver Einkäufe kein Handkäse im Gepäck war! Aber mit diesem Problem konnten wir uns gerade noch so abfinden. Am ersten Abend, in unserem sehr großen und wirklich schön und neu eingerichteten Appartement wurden bei einem kühlen Glas Äppler diverse Beziehungsprobleme erörtert. Des Weiteren wurde festgelegt, wer sich am folgenden Morgen um das Frühstück kümmert. Und nicht nur das wurde festgelegt, sondern es wurde auch 5km Rohr verlegt!

Sonntag – Erste Tauchgänge
Den nächsten Morgen starteten wir mit einem sehr, sehr starken Kaffee. Man sollte wohl eher Espresso sagen. Aber bekanntlich heißt es ja: „Espresso am Morgen vertreibt Hunger und Sorgen!“ Nach einem nahrhaften Frühstück ging es los zum ersten Tauchgang.

Es war ein sehr entspannender Tauchgang zur Eingewöhnung. Doch beim Auftauchen musste Ann-Catrin eine erschreckende Feststellung machen. Ihr Tauchcomputer war weg. Er war ihr offenbar unbemerkt vom Handgelenk gerutscht. Der Zweite Tauchgang wurde daher zur konzertierten Such-Aktion, um den Computer wiederzufinden. Und es war eine erfolgreiche Aktion! Die erfolgreiche Suche haben wir wahrscheinlich der Tatsache zu verdanken, dass Ann-Catrin versprochen hatte eine Flasche Schnaps auszugeben, wenn der Rechner wiedergefunden würde. Martin J. klagte nach dem Tauchen über Kopfschmerzen – als wahrscheinlichste Ursache wurde die linksherum getragene Kopfhaube identifiziert. Wir sahen leider am ersten Tag noch keine Hummer oder Conger. Dafür aber einige Schnecken, Drachenköpfe und ganz selten gesehene Salatschüsseln. Am Abend gab es eine große Grillplatte für 7 Personen im Restaurant der Tauchbasis, sowie die üblichen Beziehungsthemen. Zurück im Appartement hatten wir dank Martin B. endlich Internet. Dadurch hatten wir die Möglichkeit Nachrichten aus unserm schönen, verregneten Frankfurt zu empfangen und konnten frei telefonieren. Internet macht’s möglich!

Montag – Endlich Trimix!
Am nächsten Tag erreichten wir nach langer, wellenreicher Anfahrt in zwei Booten den neuen Tauchplatz. Der Tauchplatz verfügte über eine coole 45 Meter tiefe Steilwand. Die Strömung am Tauchplatz führte leider dazu, dass ein Taucher den Tauchgang vorzeitig abbrechen musste. Bei ca. 20 Metern Tiefe hörte die Strömung dann auf. Beim Auftauchen war uns die Strömung dann behilflich: Man konnte sich langsam die Steilwand hoch zum Boot treiben lassen. Dadurch konnte man noch mal an der Wand viele Höhlen & Löcher durchleuchten. Es wurden sogar Krabben ohne Hinterteile gesichtet und einige Gorgonien. Die Anstrengungen beim Umgang mit der Strömung verursachten bei manchen Tauchern leider leichte Kopfschmerzen & Übelkeit. Beim Entladen des Bootes riss sich Rainer auch noch an einer Lampenschelle ein Loch in den Anzug und Martin J. entdeckte seine Vorliebe als Scooter…

Der zweite Tauchgang war gemütlich an einer Gefängnisinsel – es war zwar ein relativ kleines Tauchgebiet doch bot es schöne Eindrücke. Es gab bunte Schwämme und Korallen zu sehen. Und wir stellten fest, dass die Anzahl der Trockentaucher zunahm. Das Wasser war mit 15 – 17°C nicht für alle warm genug. Wieder in der Tauchbasis angekommen, waren wir sehr beeindruckt von der Fülltechnik in der Basis. Frisch geduscht machten wir uns auf zum Einkaufen im Supermarkt, um die Bestände etwas aufzufrischen. Am Abend war die allgemeine Situation „Gesunde Müdigkeit“.

Dienstag – Endlich 40!
Am dritten Tag unserer Fahrt besuchten wir zwei wunderschöne Tauchplätze. Beides waren schön bewachsene Felsen mit angrenzenden Steilwänden, die bei ca. 45m in eine Sandfläche übergingen. Die Felsen waren bewachsen mit Gorgonien und die Löcher und Spalten waren von Krebsen und Krabben bewohnt. Auch blauäugige Tintenfische wurden gesichtet. Gerüchte um heiße Affären machten die Runde! Farbenfrohe Nacktschnecken wurden ebenfalls gesehen. Rainer entschloss sich zu seinem ersten Trocken-Tauchgang und schwitzte erbärmlich.

Als Erfrischung zwischen den Tauchgängen wurde Eiskaffee gereicht! Beim zweiten Tauchgang am Nachmittag hatten unsere beiden Schützlinge eine Premiere: Der erste Tauchgang an der 40 Meter-Grenze! Außerdem hatten wir einen 250sten Tauchgang zu vermelden. Klaus hat beim Tauchgang am Nachmittag leichte Schwierigkeiten mit dem Bleibedarf, wir fanden ihn eingeklemmt in einer Spalte, da er noch Deko abzuarbeiten hatte. Beim Entfernen des Salzwassers von den Anzügen zeigte Ann-Catrin außerordentlichen Einsatz bei der Materialpflege. Ihr Bruder unterstützte sie dabei tatkräftig!

Gegen Abend mussten wir feststellen, dass erste Materialprobleme aufgetreten waren. Diese werden dank zweier mobiler, hervorragend ausgerüsteter Werkstätten behoben. Später verlor Rainer dann noch den größten Teil seiner Haare. Er wurde von Martin B. kahl rasiert. Daran kann man wieder sehen, dass Taucher sehr reinliche Menschen sind. Wenn er nur vorher geahnt hätte wie kurz sie werden würden…

Zum Abendessen gab es einen großen Topf Spagetti a lá Klaus. Die Spagetti wurden in Windeseile vernichtet und es hatte allen gemundet.

Mittwoch – Eine Seefahrt, die ist lustig!
Der Mittwoch steckte voller Überraschungen. Anzüge liefen voll, Boote gingen kaputt und Schwestern wurden gequält. Bei der Ausfahrt zum Tauchplatz machte unerwartet der Motor des Bootes schlapp – er war immerhin seit 1 Tag repariert. Wir riefen daraufhin in der Basis an, die Rettung nahte nach 1 Stunde und schleppte uns zu einem nahe gelegenen Tauchplatz. Bezeichnenderweise an ein Wrack.

Im Wasser entdeckten die Taucher den ersten Conger. Es war ein sehr großer Salzwasser-Aal, der es sich unterhalb des Wracks gemütlich gemacht hatte. Der versprochene Hummer war allerdings nicht auszumachen. Stattdessen fand ein Unterwasser Foto-Shooting statt.

Das Auftauchen gestaltete sich dann für einige als schwierig – insbesondere das Ablegen der Flossen erfordert einigen Aufwand.

Nachdem das Boot wieder nach Hause geschleppt wurde, waren freundliche Helfer zur Stelle, um es auch an den richtigen Platz zu schieben.

Rainer stellte fest, dass er nicht wirklich mit dem nassen Element zu recht kam. Nach seinem undichten Fotogehäuse nässte nun auch sein (Trocken-)Anzug deutlich. Darüber hinaus hatte er auch Wasser in der Lampe und war gezwungen eine längere Trocknungsaktion durchzuführen.

Der zweite Tauchgang fand an der Gefängnisinsel statt. Eine schöne Steilwand mit vielen Löchern, Gorgonien und relativ vielen Fischen. Scherenlangusten, Drachenköpfe in grün und rot wurden entdeckt. Martin J. erlernte gezwungenermaßen dort auch das Tarieren mit der Lunge, nachdem sein Lungenautomat kurz vor dem Tauchgang einen Aussetzer hatte. Abendessen gab es dann beim Kroaten.

Donnerstag – Das Wetter schlägt um
Die geplante Fahrt zum Wrack „Albanien“ am Donnerstag fiel wegen zu hoher Wellen aus. Die Albanien ist ein Truppentransporter, der 1910 in Italien vom Stapel lief. 1916 wurde sie vor der kroatischen Küste versenkt. Das Schiff ist ca. 90, lang und 10m breit. Es liegt aufrecht in ca. 65m Tiefe, womit es zu einem hervorragenden Ziel für Tek-Taucher wird. Das richtige Trimix-Gemisch macht auch diesen Tauchgang (und wesentlich Tiefere) zu einem Genuß. Leider liegt das Schiff nicht in einer geschützten Bucht, sondern im freien Wasser. Somit ist das richtige Wetter die notwendige Voraussetzung für einen entsprechenden Tauchgang.

Stattdessen wurde dann ein Tauchplatz am Ufer angefahren. Dort gab es heimische Gefühle. Ab einer bestimmten Wassertiefe gab es „Milch-Suppe“ – wie im Baggersee daheim. Darunter war das Wasser wieder klar. Bei diesem Tauchgang wurde ein kapitaler „Knurrhahn“ gesichtet. Ein „Knurrhahn“ ist ein Fisch, der sich durch seine krabbenartigen Beine auszeichnet.

Am Nachmittag fand wieder ein Tauchgang an einer geschützten Stelle der Bucht statt. Die Sichtweite musste leider unter dem Wetterbedingungen leiden, aber auch weil der eine oder andere Fotograf mit Knien über den Meeresboden robbte, um nur ja unter jeden Stein zu blik-ken. Die Nicht-Fotografen wurden dafür mit einem Tintenfisch belohnt.

Es fand der 33 Tauchgang eines der Teilnehmer statt, sowie der 600ste Tauchgang eines anderen. Beide Jubiläen wurden gebührend gefeiert. Unsere beiden übrig geblieben Nass-Taucher hielten derweil tapfer durch. Alle anderen waren mittlerweile auf Trockentauchen umgestiegen. Bis auf Rainer, dessen Ausrüstungsgegenstände ja bekanntlich in wechselnder Reihenfolge immer wieder voll Wasser liefen. Dieses Mal war es das Tarierjacket. Das Abend-essen wurde zu Hause zubereitet. Nachträglich ein DANKESCHÖN an Klaus und Martin B. für herausragende Bratkartoffeln, sowie an Ann-Catrin für einen vitaminreichen Salat.

Freitag – Unerreichte Tiefen
Bei der Ausfahrt am letzten Morgen auf der Insel Rab lernten wir die Geschwindigkeit kennen, mit der sich das Wetter auf See verändern kann. Der gemütliche Beginn der Bootsfahrt musste schlagartig abgebrochen werden, da eine Gewitterfront plötzlich direkt auf das Boot zukam. Der Regen sowie heftiger Wind zwangen zum Abbruch. Es wurde trotz Unwetter ein Tauchplatz an einer geschützteren Stelle gefunden, an dem ein gemütlicher Abschlusstauchgang durchgeführt werden konnte. Ein Octopus, der sich verzweifelt in seine Höhle zurückzuziehen versucht, wurde entdeckt.

Das einschneidende Wetter führte leider dazu, dass keine weiteren Tauchfahrten mehr stattfanden. Somit könnten wir alle schon mal mit dem Packen beginnen. Später bezahlten wir noch und dann brach die letzte Nacht an.

Unser Fazit der Tauchgänge war, dass es nur wenige Fische zu sehen gab. Was wir sahen war eher Kleinfisch. Schön waren aber die Steilwände, die mit Gorgonien bewachsen waren. Die Basis bot einen guten Service und konnte in kurzer Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher Gas-Anforderungen bewältigen. Sowohl die Tek-Taucher als auch die „Normalos“ konnten ihr Ding machen, und zwar gleichzeitig, im gleichen Boot, am gleichen Tauchplatz! Die Unterkunft war besser als erwartet und die Gruppe hatte ihren Spaß!!! – vielen Dank an die Organisatoren!

Ann-Catrin Dahlke

 

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